Baumpflege und Mistelschnitt
Obst-und Gartenbauverein Nonnenroth leistet eine wichtige Arbeit zur Erhaltung der Streuobstwiesen
Rund um Nonnenroth liegt ein breiter Gürtel von Obstbaumwiesen. Die von Menschenhand geschaffene Kulturlandschaft bietet nicht nur einen hübschen Anblick, sondern ist auch eine reizvolle Erholungslandschaft.
Die Bewirtschaftung der Streuobstwiesen ist schon seit Ende der sechziger Jahre unrentabel geworden. Viele Menschen können sich aus verschiedenen Gründen nicht mehr um ihr Grundstück kümmern. Oft fehlen gerade bei den jungen Leuten das Wissen und das Interesse. In dieser wertvollen Kulturlandschaft leben unzählige Tier- und Pflanzenarten. Hier kommen der Grünspecht, der Gartenrotschwanz, Käuzchen, der Siebenschläfer und eine Vielzahl an Insektenarten vor.
Um die Bäume zu verjüngen und damit den Obstertrag und die Lebensdauer zu fördern, führt der Obst- und Gartenbauverein Nonnenroth bei Bäumen, die über einen längeren Zeitraum nicht gepflegt wurden, Altbaumsanierungsschnitte durch.
Der Fachwart des Obst-und Gartenbauvereins Nonnenroth Ortwin Koch hat damit bereits begonnen. Mit Baumschnitterfahrung und Sachverstand hat Ortwin Koch bis Ende Februar bereits über 50 Apfelbäume geschnitten und dabei unzählige Misteln entfernt.
Um die Gesundheit und Vitalität, eine sichere und regelmäßige Ernte der Obstbäume zu gewährleisten, brauchen Kulturpflanzen eine regelmäßige Pflege. Ein wenig in Vergessenheit geraten ist dabei die Notwendigkeit, Misteln aus den Baumkronen zu entfernen.
Die Laubholzmistel steht nicht unter Naturschutz. Das ist eine irrige Annahme. Obstbäume, vor allem Apfel- und Birnenbäume, brechen oft unter der Last der Misteln zusammen. Manche Gegenden sind von diesem Halbschmarotzer so stark befallen, dass ganze Streuobstbestände vor dem Zusammenbruch stehen. Die Mistel verbreitet sich durch Vögel wie Misteldrossel und Seidenschwanz, die versuchen das samenhaltige Fruchtfleisch der klebrigen Beeren an einem Ast abzuwetzen oder sie scheiden die Samen unverdaut wieder aus. Auf diese Weise übertragen sie die Mistel auf die entsprechenden Wirtspflanzen. Das Wurzelsystem der Mistel nistet sich in Form von „Rindenwurzeln“ 20 bis 30 cm im Bast des befallenen Astes ein, so dass es manchmal notwendig ist, einen ganzen Ast zu entfernen. Misteln ziehen Wasser und Nährsalze aus dem Obstbaum und schwächen ihn dadurch vor allem im Winter erheblich. Nur durch einen richtigen Baumschnitt besteht die Chance den Baum, manchmal für einige Jahrzehnte, wieder fit zu machen.
Um den Erhalt der Streuobstwiesen zu gewährleisten unterstützt und fördert der Obst- und Gartenbauverein Nonnenroth den Baumschnitt und das Entfernen der Misteln. An dieser Stelle einen ganz großen Dank an Ortwin Koch (Fachwart des O&G-Vereins), der sich mit seinem Engagement für den Erhalt
unserer Streuobstwiesen einsetzt. Und das nicht nur im Winter beim Baumschnitt, sondern auch im Sommer, wenn er junge Apfelbäume wässert oder im Frühjahr Nistkästen reinigt, repariert und aufhängt.
Am 12-März findet im Dorfgemeinschaftshaus Nonnenroth die Jahreshauptversammlung des Obst- und Gartenbauvereins statt. Hier erfahren Sie mehr.
Häufig ist der Besatz so stark, dass meist die obere Kronenhälfte optisch geschlossen erscheint. Die Partien sind dann bereits für die Obstproduktion verloren. Oftmals verabschiedet sich der Baum wenige Jahre später komplett aus der Produktion
Die Baumkrone sieht aus wie ein immergrüner Baum.
Bilder